Samstag, 2. März 2013
W., den 2. März
lukretia, 13:50h
Mama.
Mir hängt die Geschichte auf Mallorca noch so nach. Warum bist du dann über fünf Monate dort geblieben? Niemand wusste, wie es dir geht, Papa und A. haben sich um V. kümmern müssen. Du musst permanent gesoffen haben, denn als Papa das nächste Mal nach Mallorca fuhr, um V. die Ferien über bei dir zu lassen, hattest du schon den Jeep verschenkt. Ein Auto! Verschenkt! Du meintest, zwei junge Typen sind mit zu dir. Und haben sich das Auto ausborgen wollen. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Entweder du bist zu gutmütig, aber dazu bist du zu niederträchtig und gewitzt. Ich glaube, du hast einfach keinen Respekt vor den Dingen. Du hattest doch immer alles! Musstest nie arbeiten! Und dann hast du Papas Geld so verpulvert. Wie viele Klamotten du hattest und noch hast. Oh mann, und Papa ist immer noch verliebt in dich. Ich kapiere es nicht.
Du bist eine verachtenswerte Frau. Ich habe dir mein Leben zu verdanken, das weiß ich wohl. Aber mehr auch nicht. Du hast uns im Stich gelassen, alle drei. Wolltest ENDLICH dein eigenes Leben führen. Ich spucke auf dein beschissenes Leben. Du wirst eh in der Gosse enden. Und ich habe dir IMMER helfen wollen. Immer!!!! Wie kann man nur so dumm sein, und alles hinschmeißen. Ich weiß es nicht. Mama, ich bin deine Tochter. Aber ich hasse dich so abgrundtief wie man nur hassen kann. Ich habe alles versucht. Habe die Flaschen weggeschlossen, habe sie zerstört- Habe immer und immer wieder Therapeut gespielt. Habe deine schlimmen Launen ertragen. Habe mich als Null und nutzlos beschimpfen lassen. Und habe zugesehen, wie du V. im Stich gelassen hast. Ein Mal hast du so herumgeschrien-das war, als du dir den kleinen Zeh gebrochen hast, beim Versuch, A. zu bestrafen, die sich im Zimmer eingeschlossen hatte- dass ich V., die noch ein kleines Würmchen war, zu mir ins Zimmer in den Keller mitgenommen habe. Sie zitterte wie Espenlaub.
Ich kann dich einfach nicht mehr lieben. Aber ich habe dich geliebt. Für die Person, die du sein kannst. Aber das reicht nicht. Die ist nun alles Hass.
Den du verdienst. Du hast Papas Leben zerstört, A. hast du vermurkst, und uns alle mitgenommen. Wie viel beschissene Energie ich schon für dich aufgebracht habe. Das bist du gar nicht wert.
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Freitag, 1. März 2013
W., den 1. März
lukretia, 11:29h
Du hast echt den Überknall, oder? Du glaubst doch tatsächlich, dass du noch mehr für das Haus bekommst. Und das widerspricht sich so unglaublich mit dem, dass du es doch erhalten willst. Soll dich mal einer verstehen.
Ich kann nur sagen, du wirst irgendwann auf der Straße enden, wirst schon sehen. Deine Todsünde ist in jedem Fall Stolz- daran wirst du zugrunde gehen, wenn du dich nicht drehst. Wenn du nicht endlich verstehst, dass du alleine bist auf dieser gottverdammten Erde. Du hast alle und jeden in den Wind geschossen. Du glaubst, dass alle sich gegen dich verschworen haben.
Wo gehst du denn hin, wenn's hart auf hart kommt? Wie ich dich kenne, weisst du noch nicht mal, wie man Sozialhilfe beantragt. Aber klar, du kannst ja noch in deinem bescheuerten Crossfire schlafen. An dem dein Herzchen hängt...Mein Gott, selten so eine gequirlte Scheisse gehört. Gibs auf, Mama- Der Schmuck ist weg. Mann ist weg. Kinder sind weg. Weißt du, dass V. mit ihren 14 Jahren jede Hilfe von dir abgelehnt hat, obwohl jetzt, nach dem Unfall von Papa, sie ihm helfen muss? Sie hilft Papa lieber beim Waschen und kocht selbst, als dass sie dich bei dir hat. Ich muss heulen, wenn ich daran denke. Du dumme Kuh, deine Tochter würde dich so sehr brauchen. Wie kann man nur so egoistisch sein? Wie kannst du sie nur so im Stich lassen? Ein Wunschkind, ein Nachzügler? Dass ich nicht lache.
Kannst du dich noch erinnern, auf Mallorca? Papa hatte gerade die Wohnung gemietet, die S. und ich schon mit dem Nötigsten eingerichtet hatten. Damit wir dort ein Auto hatten, sind Papa und ich mit A.s altem Jeep mit Mecki und V. über Barcelona und Fähre hingefahren. Auf der Fähre dann hatten wir leider keine Kabine. V. und ich sind irgendwann in der Nacht auf einer dieser Sofas eingeschlafen- Papa musste sich noch an der Bar müde trinken. Morgens, als wir dann aufgewacht sind, war Papa nicht wach zu kriegen! Ich hab mich so geärgert, dass er sich so besoffen hatte! V. war damals 8. Ich gerade 20. Völlig überfordert bin ich dann mit Papa unterm Arm und dem Kind und Mecki von Palma aus zur Wohnung gefahren. Ich weiß zwar nicht, wie ich den Weg gefunden habe, aber irgendwann standen wir vor der Tür. Du machtest die Türe auf-Papa habe ich im Auto gelassen, der sollte ruhig sich den Nacken im Auto verrenken für den Mist. Nachdem ich deinen schlechten Atem gerochen hatte, und merkte wie du wanktest, sah ich einen ekelhaften schmierigen Kerl mit faulen Zähnen und rudimentären Gebiss auf unserer schönen Coachgarnitur sitzen. Ich habe dich gefragt, wer das sei. Dein Elektriker? Ich bin sofort hin und hab den Scheisskerl rausgeworfen. So ein Pisser. Ich war so in Rage, der hat kein Gegenwort gesagt.
Dann dachte ich an A. Wo war sie nur? A. war anscheinend am Strand mit einem Typen und hatte gar nicht vor zurück zu kommen und mir zu helfen. Nachdem sie im Streit mit dir, und nachdem der Typ sie anscheinend aufs mieseste beleidigt hatte- ich meine, wie kommt so ein fieser Typ dazu?-hatte sie schon jetzt keine Böcke mehr auf Familienurlaub.
Wo war V.?- Ja, die erstmal ins Bett gesteckt, dich auch. Papa rausgeholt und ins Bett verfrachtet, Mecki versorgt. Versucht, mich ein wenig zu beruhigen. Fast unmöglich.
Nach einiger Zeit ist die Maus dann aufgewacht, und ich dachte mir, wir könnten gleich zu Ike* um noch ein paar fehlende Sachen zu kaufen und auch um einfach WEG zu sein. Ich wusste, dass Papa seine Kohle immer in seiner Gürteltasche aufbewahrte. Doch da war nichts mehr drin. Da war ich aufgeschmissen. Endlich kam dann A. nach Hause- Voll wie Hulle und stantepede ins Bett. Die hatte allerdings Geld, damit sind V. und ich in den Supermarkt nebenan. Ich machte dann Frühstück, und gegen mittag wurden die Geister, die ich rief, dann wach. Papa war noch ganz verwirrt. Aber als ich ihm sagte, ich hätte kein Geld gefunden, wurde er hellwach. Ich fragte ihn, warum er so viel gesoffen hatte, warum er mir das angetan hatte, warum ihm alles scheissegal gewesen war. Er meinte nur, dass er einen Whiskey getrunken hatte, um müde zu werden. Das fand ich komisch, denn das war sein normales Tagespensum. Er machte mir dann klar, dass er davon sich nicht so schlimm ausgestrichen hätte können. Aber er meinte, er wäre mit ein paar dunklen Gestalten an der Theke gewesen. Und hätte dann leichtsinnig das Geld aus seiner Gürteltasche gekramt- da waren mehrere Hunderter drin. Damit hatte er wohl sein eigenes Urteil gesprochen. Die mussten ihm was in den Drink gemischt haben! Ich war so schockiert. 4000 Euro einfach weg! Aber ich wusste nicht, was krasser war. Die besoffene Mutter, die mit einem fremden Typen die Nacht durchgemacht hatte (Obwohl sie wusste, dass wir am Morgen ankommen),der dann A. beleidigt hatte, so dass sie sich betrank und weglief, oder V., die das alles mitbekommen hatte.
Danke! Da hab ich begriffen, dass etwas ganz im Argen liegen musste.
Aber das ist ja nicht die einzige Geschichte.
Du bist echt krank, Mama.
B.
Ich kann nur sagen, du wirst irgendwann auf der Straße enden, wirst schon sehen. Deine Todsünde ist in jedem Fall Stolz- daran wirst du zugrunde gehen, wenn du dich nicht drehst. Wenn du nicht endlich verstehst, dass du alleine bist auf dieser gottverdammten Erde. Du hast alle und jeden in den Wind geschossen. Du glaubst, dass alle sich gegen dich verschworen haben.
Wo gehst du denn hin, wenn's hart auf hart kommt? Wie ich dich kenne, weisst du noch nicht mal, wie man Sozialhilfe beantragt. Aber klar, du kannst ja noch in deinem bescheuerten Crossfire schlafen. An dem dein Herzchen hängt...Mein Gott, selten so eine gequirlte Scheisse gehört. Gibs auf, Mama- Der Schmuck ist weg. Mann ist weg. Kinder sind weg. Weißt du, dass V. mit ihren 14 Jahren jede Hilfe von dir abgelehnt hat, obwohl jetzt, nach dem Unfall von Papa, sie ihm helfen muss? Sie hilft Papa lieber beim Waschen und kocht selbst, als dass sie dich bei dir hat. Ich muss heulen, wenn ich daran denke. Du dumme Kuh, deine Tochter würde dich so sehr brauchen. Wie kann man nur so egoistisch sein? Wie kannst du sie nur so im Stich lassen? Ein Wunschkind, ein Nachzügler? Dass ich nicht lache.
Kannst du dich noch erinnern, auf Mallorca? Papa hatte gerade die Wohnung gemietet, die S. und ich schon mit dem Nötigsten eingerichtet hatten. Damit wir dort ein Auto hatten, sind Papa und ich mit A.s altem Jeep mit Mecki und V. über Barcelona und Fähre hingefahren. Auf der Fähre dann hatten wir leider keine Kabine. V. und ich sind irgendwann in der Nacht auf einer dieser Sofas eingeschlafen- Papa musste sich noch an der Bar müde trinken. Morgens, als wir dann aufgewacht sind, war Papa nicht wach zu kriegen! Ich hab mich so geärgert, dass er sich so besoffen hatte! V. war damals 8. Ich gerade 20. Völlig überfordert bin ich dann mit Papa unterm Arm und dem Kind und Mecki von Palma aus zur Wohnung gefahren. Ich weiß zwar nicht, wie ich den Weg gefunden habe, aber irgendwann standen wir vor der Tür. Du machtest die Türe auf-Papa habe ich im Auto gelassen, der sollte ruhig sich den Nacken im Auto verrenken für den Mist. Nachdem ich deinen schlechten Atem gerochen hatte, und merkte wie du wanktest, sah ich einen ekelhaften schmierigen Kerl mit faulen Zähnen und rudimentären Gebiss auf unserer schönen Coachgarnitur sitzen. Ich habe dich gefragt, wer das sei. Dein Elektriker? Ich bin sofort hin und hab den Scheisskerl rausgeworfen. So ein Pisser. Ich war so in Rage, der hat kein Gegenwort gesagt.
Dann dachte ich an A. Wo war sie nur? A. war anscheinend am Strand mit einem Typen und hatte gar nicht vor zurück zu kommen und mir zu helfen. Nachdem sie im Streit mit dir, und nachdem der Typ sie anscheinend aufs mieseste beleidigt hatte- ich meine, wie kommt so ein fieser Typ dazu?-hatte sie schon jetzt keine Böcke mehr auf Familienurlaub.
Wo war V.?- Ja, die erstmal ins Bett gesteckt, dich auch. Papa rausgeholt und ins Bett verfrachtet, Mecki versorgt. Versucht, mich ein wenig zu beruhigen. Fast unmöglich.
Nach einiger Zeit ist die Maus dann aufgewacht, und ich dachte mir, wir könnten gleich zu Ike* um noch ein paar fehlende Sachen zu kaufen und auch um einfach WEG zu sein. Ich wusste, dass Papa seine Kohle immer in seiner Gürteltasche aufbewahrte. Doch da war nichts mehr drin. Da war ich aufgeschmissen. Endlich kam dann A. nach Hause- Voll wie Hulle und stantepede ins Bett. Die hatte allerdings Geld, damit sind V. und ich in den Supermarkt nebenan. Ich machte dann Frühstück, und gegen mittag wurden die Geister, die ich rief, dann wach. Papa war noch ganz verwirrt. Aber als ich ihm sagte, ich hätte kein Geld gefunden, wurde er hellwach. Ich fragte ihn, warum er so viel gesoffen hatte, warum er mir das angetan hatte, warum ihm alles scheissegal gewesen war. Er meinte nur, dass er einen Whiskey getrunken hatte, um müde zu werden. Das fand ich komisch, denn das war sein normales Tagespensum. Er machte mir dann klar, dass er davon sich nicht so schlimm ausgestrichen hätte können. Aber er meinte, er wäre mit ein paar dunklen Gestalten an der Theke gewesen. Und hätte dann leichtsinnig das Geld aus seiner Gürteltasche gekramt- da waren mehrere Hunderter drin. Damit hatte er wohl sein eigenes Urteil gesprochen. Die mussten ihm was in den Drink gemischt haben! Ich war so schockiert. 4000 Euro einfach weg! Aber ich wusste nicht, was krasser war. Die besoffene Mutter, die mit einem fremden Typen die Nacht durchgemacht hatte (Obwohl sie wusste, dass wir am Morgen ankommen),der dann A. beleidigt hatte, so dass sie sich betrank und weglief, oder V., die das alles mitbekommen hatte.
Danke! Da hab ich begriffen, dass etwas ganz im Argen liegen musste.
Aber das ist ja nicht die einzige Geschichte.
Du bist echt krank, Mama.
B.
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Dienstag, 26. Februar 2013
W, den 26. Februar
lukretia, 15:46h
Hallo.
Ich musste gerade in meinen Bücherschrank schauen und sah ein Buch, dass du mir einmal zu Weihnachten schenktest. "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" Keinen Ahnung, warum sie das tun, ich denke mal, deren Erziehung ist reiner Beschiss. Du gabst mir das damals mit diesem bedeutungsvollen Lächeln. Ich war mir sicher, dass du mir das gegeben hattest, weil du mich als Tyrannen empfindest. Dein Lieblingssatz war: "Ich wünsche dir so Kinder wie Ihr es seid!" Ich habe mich dann immer bedankt und sagte, dass es mich freuen würde, eine Tochter wie mich zu haben. Ich ärgere mich oft, dass ich alles immer so vorbildlich gemacht habe. Ich hätte ruhig mal das machen können, was ich wollte. Das weiß ich jetzt. Aber das schlimmste ist, dass du wirklich glaubtest, ich sei ein schlimmes Kind. Ich war es aber definitiv nicht. Ich meine, ich habe es mich oft gefragt. Ich habe viele Hobbys gehabt, war nicht so oft zu Hause. Und wenn, dann habe ich viel gelesen. Ich habe nicht viel Zeit mit dir verbracht. Aber du hast dich auch nicht auf uns einlassen wollen. Papa war mit uns schwimmen, Papa hat uns vorgelesen. Papa ist mit uns zum Fußball gefahren. Du warst zu Hause und hast gekocht. War auch schön, aber wir hätten uns auch mal gefreut, wenn du dabei gewesen wärest. Ich werde das anders machen. Ich werde Zeit mit meinen Kindern verbringen.
Ich liebe dich nicht mehr.
B.
Ich musste gerade in meinen Bücherschrank schauen und sah ein Buch, dass du mir einmal zu Weihnachten schenktest. "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" Keinen Ahnung, warum sie das tun, ich denke mal, deren Erziehung ist reiner Beschiss. Du gabst mir das damals mit diesem bedeutungsvollen Lächeln. Ich war mir sicher, dass du mir das gegeben hattest, weil du mich als Tyrannen empfindest. Dein Lieblingssatz war: "Ich wünsche dir so Kinder wie Ihr es seid!" Ich habe mich dann immer bedankt und sagte, dass es mich freuen würde, eine Tochter wie mich zu haben. Ich ärgere mich oft, dass ich alles immer so vorbildlich gemacht habe. Ich hätte ruhig mal das machen können, was ich wollte. Das weiß ich jetzt. Aber das schlimmste ist, dass du wirklich glaubtest, ich sei ein schlimmes Kind. Ich war es aber definitiv nicht. Ich meine, ich habe es mich oft gefragt. Ich habe viele Hobbys gehabt, war nicht so oft zu Hause. Und wenn, dann habe ich viel gelesen. Ich habe nicht viel Zeit mit dir verbracht. Aber du hast dich auch nicht auf uns einlassen wollen. Papa war mit uns schwimmen, Papa hat uns vorgelesen. Papa ist mit uns zum Fußball gefahren. Du warst zu Hause und hast gekocht. War auch schön, aber wir hätten uns auch mal gefreut, wenn du dabei gewesen wärest. Ich werde das anders machen. Ich werde Zeit mit meinen Kindern verbringen.
Ich liebe dich nicht mehr.
B.
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