Montag, 25. Februar 2013
W, den 25. Februar
Guten Morgen Mama.

Ich habe letzte Nacht lange nicht einschlafen können, weil ich an dich gedacht habe. Ich stelle mir immer wieder vor, wie es wäre, wenn wir reden könnten. Also richtig und vernünftig reden könnten. Wenn du dir meine Sorgen anhören würdest, und mir Rat geben könntest.
Dann wurde ich wieder traurig, denn das wird niemals wieder so sein. Alles was ich habe ist die Erinnerung. An die Frau, die du warst. Die sich unglaublich schick machen konnte. Die so verzückend wunderbar kochen konnte. Und die ich nie ganz verstanden habe. Das fehlt mir wirklich.

Die meisten Leute haben ein Zuhause. Und dann gibt es immer noch ein Zuhause, das alte, das der Eltern. In das man Zeit seines Lebens eintritt, und man fühlt sich ein klein wenig als Kind. Der typische Geruch, die Möbel, die schon seit Urzeiten in dieser einen bestimmten und vollkommen richtigen und logischen Anordnung stehen. Die eine Ordnung im tiefsten Inneren herstellen. Die das vergangene Ich konstituieren und visualisieren.
Doch nun ist alles kalt. Es ist kein Zuhause mehr. Kann es für niemanden sein. Mama, es wird niemals mehr so sein wie früher, du kannst das Haus nicht retten, indem du es einfach besetzt.

Draußen schneit’s. Wie kalt es jetzt bei dir sein muss. Gott sei Dank hat Papa noch mal Holz gebracht, damit du den Kamin in Gang halten kannst.

Ich würde gerne etwas aufmunterndes sagen.
B.

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